Sandra Emme
skaliert basierend
auf der Digitalisierung

Text: Redaktion ceo | Bilder: Markus Bertschi | Magazin: Bigger, better, stronger – Dezember 2023

Sandra Emme gehört zu den bekanntesten Digitalisierungsexpertinnen der Schweiz und ist bei der Google Cloud für die IT-Infrastruktur, maschinelles Lernen und Cloud-Lösungen für die Online- und Digitalstrategien globaler Konzerne und Industrien zuständig. Sie sieht in der digitalen Bildung und der künstlichen Intelligenz die optimale Basis für die Skalierung von Unternehmen. 

«Glück ist, was passiert, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft», zitiert Sandra Emme den römischen Philosophen Lucius Annaeus Seneca gleich zu Beginn des Gesprächs. Sandra Emme hat schon oft die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt getroffen – sie ist heute eine der erfolgreichsten Managerinnen der Schweiz, auch auf strategischer Ebene: Sie ist Verwaltungsrätin der auf Raumklima spezialisierten Zehnder Group AG und beim Gebäudeautomation-Unternehmen Belimo. Bei Google Cloud ist sie seit 2019 als Leiterin der Cloud-Vertikale für Industrieunternehmen tätig.

«Glück ist, was passiert, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft»

Emme bietet mit ihrem Team bei Google Cloud Unternehmen und Entwickler:innen eine breite Palette von cloudbasierten Diensten und Produkten an. Die Managerin sorgt damit dafür, dass Firmen ihre IT-Infrastruktur modernisieren, skalieren und optimieren. Zum Beispiel mit «Google Compute Engine (GCE)», einer Infrastruktur, die es Unternehmen ermöglicht, Rechenleistung nach Bedarf anzupassen. Oder mit einem Platform-as-a-Service-Angebot, mit dem Entwickler:innen zum Beispiel Datenbanken erstellen, hosten und skalieren können. 

«Heute geht es aber nicht mehr nur um eine rein mengenmässige Skalierung, sondern vermehrt um automatisierte Personalisierung.» Sie erklärt das am Beispiel der öffentlichen Fallstudie von «Spotify», das seit 2016 auf Google Cloud basiert: «Das Unternehmen setzt auf maschinelles Lernen und personalisierte Playlisten, die sich stetig erweitern, und ist unter anderem damit innerhalb eines Jahrzehnts zu einem der wichtigsten Akteure in der Audio­unterhaltung geworden.» Ein anderes Beispiel: Die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) hat kürzlich angekündigt, ihre gesamte Bibliothek in der Google Cloud zu speichern. Die ETH-Bibliothek verfügt über einen grossen Datenbestand, der von Büchern und Zeitschriften über Bilder bis hin zu digitalen Repliken reicht. Emme sagt: «So wird der breiten Öffentlichkeit dank digitaler Lösungen grosses Wissen zur Verfügung gestellt.»

«Heute geht es nicht mehr nur um eine rein mengenmässige Skalierung, sondern vermehrt um automatisierte Personalisierung.»

Künstliche Intelligenz als Wachstumsbeschleuniger 

«Nachhaltigkeit und Wachstum schliessen sich mit den richtigen Technologien und Innovationen nicht aus. Dabei ist künstliche Intelligenz (KI) ein wichtiger Bestandteil», antwortet die Digitalisierungs­expertin auf die Frage, wie Nachhaltigkeit und Expansion heute zusammengehen können. Google KI und Cloud würden durch ihre Lösungen helfen, CO2-Emissionen zu reduzieren. Ein simples Beispiel sei der Transport von Paketen: Wenn der Lieferwagen dank KI effizienter beladen und mit mehr Paketen bestückt werde, sinke der CO2-Ausstoss pro Paket. Wenn die KI kürzere und damit klimafreundlichere Routen für die Auslieferung errechnet, sinken die Emissionen weiter. Sie schildert ein anderes Beispiel: «Ein grosser Detailhändler konnte kürzlich mit Google Cloud und KI seine Nachfrage­prognose bei frischen Lebensmitteln um 43 Prozent verbessern und entsprechend «Food Waste» reduzieren. So muss das Unternehmen heute viel weniger frische Lebensmittel wegwerfen und spart zudem Kosten ein.» Emme zieht weiter begeistert Bilanz: «KI bietet sehr viele Möglichkeiten, die Wirtschaft nachhaltiger und Unternehmen effizienter zu machen. Auch in den Bereichen Mobilität, Energie und Landwirtschaft gibt es Potenzial, mit KI die Umweltbelastungen zu senken und gleichzeitig als Unternehmen zu skalieren.» 

Die Schweiz steckt in Sachen Digitalisierung noch in den Kinderschuhen 

Vor ihrer Zeit bei Google Cloud studierte Sandra Emme in Bremen sowie Marseille und war als Serien­unternehmerin in der IT-Branche tätig. Mit einem Kommilitonen gründete die Deutsche in Frankreich und in den USA mehrere Start-ups: unter anderem den PC-Hardwarehersteller AS Media und später das Softwareunternehmen Soft-Thinks. In der Schweiz ist sie seit 2008 tätig, seit dem Jahr 2011 bei Google Cloud. Hier schätze sie die Nähe zu den grossen Universitäten wie der ETH, die Schweizer Präzision, Qualität und den innovativen Spirit. Sie hält aber auch fest: «In Sachen Digitalisierung hat die Schweiz noch Potenzial.»

Google und Bildung 

Google investiert seit Jahren in die digitale Bildung an Schulen, in Unternehmen und von Privatpersonen. Google hat dazu etwa das Programm «Google Atelier Digital» lanciert, ein kostenloses Bildungs­programm für Privatpersonen und Unternehmen. Damit können Live-Webinare und Onlinekurse zu Themen wie Digitales Marketing und E-Commerce, Maschinelles Lernen und KI bis hin zu Zertifikaten für IT-Support, Projekt­management und UX-Design besucht werden.

«Uns geht es mit der digitalen Bildung nicht nur um eigenes Wachstum, sondern auch um eine nachhaltige Stärkung des gesamten Schweizer Wirtschaftssystems.»

Wichtig findet Sandra Emme die digitale Bildung in der Schule, da digitale Medien ein zentraler Bestandteil unseres Alltags geworden sind und die Berufe der Zukunft noch digitaler sein werden. Die Ausbildung des Nachwuchses in Computer Science und Software­entwicklung sei elementar, um dem Fachkräfte­mangel, gerade im IT-Bereich, entgegenzuwirken. Emme sagt: «Uns geht es mit der digitalen Bildung um eine nachhaltige Stärkung des gesamten Schweizer Wirtschaftssystems. Der Nachwuchs muss die Zukunft mitgestalten können.» Dazu bietet Google Lehrkräften an Schulen für den Informatik­unterricht unter anderem kostenlose Hilfsmittel an und unterstützt diese in Programmierkursen, zum Beispiel mit dem Programm «CS-First».

Emme findet es wichtig, dass in einem Unternehmen auf allen Ebenen, gerade auch in der Geschäftsleitung und im Verwaltungsrat, digitale Kompetenz vorhanden ist und laufend auf den neuesten Stand gebracht wird. Sie ist überzeugt, dass Firmen durch mangelndes digitales Know-how nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen. Alle Bereiche eines Unternehmens werden zunehmend digitalisiert, inklusive der gesamten Wertschöpfungskette. Deshalb kann die IT nicht mehr wie früher als reiner Dienstleister angesehen werden, sondern muss als strategischer Business Partner in Entscheidungs­prozesse miteinbezogen werden. Darüber hinaus muss die IT proaktiv potenzielle Risiken adressieren, wie zum Beispiel Cyber Security, Datenschutz und Business Continuity. 

Sandra Emme ist aber nicht nur für ihr digitales Wissen bekannt; sie lebe auch im Team eine gute Feedback-Kultur vor, heisst es über sie. Sie sei eine Macherin, kommuniziere transparent und schaffe damit Vertrauen.

«Nachhaltigkeit und Wachstum schliessen sich mit den richtigen Technologien und Innovationen nicht aus.»

Welchen Rat gibt sie jungen Menschen, die eine ähnliche Karriere wie die ihre anstreben?

«Traut euch und verlasst die Komfortzone. Es lohnt sich – für das persönliche und das unternehmerische Wachstum», findet Emme. Und für Frauen hat sie noch einen spezifischen Tipp: «Wenn ihr einen Partner an eurer Seite haben wollt, achtet darauf, dass ihr ein Team seid, auf Augenhöhe, und euch gegenseitig unterstützen könnt. Ohne meinen Partner wäre ich nicht da, wo ich heute bin.» 

Und genauso wie sie Besuch selbst am Eingang empfängt, begleitet sie diesen auch wieder persönlich hinaus – mit einem festen Händedruck. «Jetzt muss ich wieder hinter den Bildschirm», sagt sie mit einem Augenzwinkern. «Da fühle ich mich am wohlsten.»

«Persönliches Wachstum ist für mich immer positiv besetzt, weil es nicht einfach passiert, sondern geplant ist.»

Google Cloud beschleunigt die Fähigkeit einer jeden Organisation, ihr Geschäft und ihre Branche digital zu transformieren. Google Cloud liefert Lösungen für Unternehmen, die die Spitzen­technologie von Google nutzen, und Tools, die Entwickler:innen helfen, nachhaltiger zu arbeiten. Kund:innen in mehr als 200 Ländern und Regionen vertrauen auf Google Cloud als Partner, um Wachstum zu generieren und ihre wichtigsten Geschäftsprobleme zu lösen. 

cloud.google.com

Seit 2011 arbeitet Sandra Emme bei Google, Zürich, in verschiedenen Funktionen im Global Business Development von Industry Head Luxury and Finance bis zum Industry Leader Automotive. 2019 übernahm sie als Industry Leader Cloud Enterprise den Bereich Plattformen, IT-Infrastruktur, Maschinelles Lernen und Cloud für globale Konzerne aus der verarbeitenden Industrie. Sie verfügt über einen Masterabschluss der HSB Hochschule Bremen und der Ecole Supérieure de Commerce in Marseille sowie Abschlüsse der IMD Business School und der Swiss Board School der Universität St. Gallen.

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