Hätten Sie’s gewusst?

Magazin: Aus Mut gemacht – Oktober 2022

Mut – was heisst das überhaupt?

Mut ist die Fähigkeit, in einer gefährlichen, riskanten Situation seine Angst zu überwinden; Furchtlosigkeit angesichts einer Situation, in der man Angst haben könnte.

[grundsätzliche] Bereitschaft, angesichts zu erwartender Nachteile etwas zu tun, was man für richtig hält.

Quelle: Duden

 

Was passiert im Gehirn, wenn wir mutig sind?

Israelische Forschende haben versucht, dem Mut im menschlichen Gehirn auf die Spur zu kommen. Sie definierten Mut als Handlung, die man ausführt, obwohl man Angst davor hat, und konfrontierten Probanden mit einer Schlange, die sie auf Knopfdruck immer näher an ihren Kopf bringen konnten. Dabei wurde die Aktivität bestimmter Hirnareale erfasst. In einem dieser Bereiche im Hirn, dem sogenannten Brodmann-Areal 25, stieg die Aktivität parallel zur Angst, die die Probanden überwanden. Die Forschenden vermuten, dass diese Gehirnaktivität es Menschen ermöglicht, mutig zu handeln, indem sie die körperliche Angstreaktion unterdrückt.

Das mutigste Tier

Nicht der Löwe, Adler oder Tiger ist das unerschrockenste Tier der Welt, sondern der Honigdachs. Diese Marderart ist bei uns kaum bekannt, doch in Afrika, Indien und auf der arabischen Halbinsel gilt er als das mutigste Tier. Aus gutem Grund: Trotz seines Fliegengewichts von maximal 13 Kilogramm nimmt er es mit Löwen, Leoparden und sogar Büffeln auf und steckt den Biss von Giftschlangen weg. Seine Vorderbeine mit den langen Krallen und seine scharfen Zähne sind dabei wirksame Waffen. Seinen Namen trägt er aus gutem Grund: Der Honigdachs plündert gerne Bienenstöcke.

Mut ist nicht gleich Mut

Mut ist nicht nur ein eigenständiges Substantiv. Als Suffix oder Nachsilbe wird «-mut» auch zur Bildung von Substantiven für Gemütszustände verwendet. Im Althochdeutschen bedeutete «muot» Laune, Stimmung – erst später vermischte sich dies mit der Bedeutung von Mut im Sinne von Tapferkeit.

Mutproben nützen der Persönlichkeitsentwicklung

Mutproben sind Teil jeder menschlichen Biografie. Kinder und Jugendliche beweisen damit, was sie sich alles trauen. Und dazu lassen sie sich allerlei einfallen: im Schwimmbad vom Sprungturm springen, einen Regenwurm essen, eine Brennnessel anfassen und vieles mehr. Solange Mutproben nicht gefährlich oder illegal sind, können sie die Persönlichkeitsentwicklung positiv unterstützen: Heranwachsende lernen so, Ängste zu überwinden, sich Leistungsvergleichen zu stellen oder Schwächen einzugestehen. Eine wichtige Erfahrung, denn auch als Erwachsene werden sie sich immer wieder Situationen stellen müssen, in denen Mut gefragt ist.