People

People: Der Mensch im Mittelpunkt der sozialen Nachhaltigkeit

Von Mensch zu Mensch

Soziale Nachhaltigkeit stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Immerhin ist dieser Treiber und Adressat vieler Entwicklungen, die sich bewusst oder unbewusst nachhaltig auswirken. Digitale Errungenschaften wie Automatisierung, Robotik, künstliche Intelligenz, virtuelle Realität, Big Data, Blockchain oder Social Media sind längst nicht mehr nur Spezialistenthemen.  

Die Gesellschaft funktioniert zunehmend digital und urbanisiert sich. Die Menschen leben länger und haben ein verändertes Gesundheitsbewusstsein. Sie konsumieren immer häufiger nachhaltige Produkte oder wollen nachhaltig investieren. Gerade junge Generationen sprechen nicht mehr von Work-Life-Balance, sondern von Life-Balance.

Im Namen der Gesellschaft

Vor diesem Hintergrund tragen die Unternehmen mit ihrem Schaffen eine wesentliche soziale Verantwortung. Sie müssen nicht nur ihre ökonomische Leistung optimieren, sondern auch zur Entwicklung und zum Wohlergehen der Gesellschaft beitragen. Arbeitssicherheit, Lohn- und Chancengleichheit, faire Bezahlung, Diversitäts- und Inklusionsforderungen sowie Upskillingprogramme und eine Modernisierung des Arbeitsplatzes gehören für fortschrittliche Unternehmen mittlerweile zum Standard. Diese soziale Verantwortung zielt darauf ab, dass sich Mitarbeitende im Job frei entfalten (vgl. ceo Magazin «work in progress» von November 2020).

«Gerade junge Generationen sprechen nicht mehr von Work-­Life-Balance, sondern von Life-Balance.»

Mehr Sozialkompetenzen gefragt

Es erstaunt nicht, dass die Schweiz als Vertrauensnation gilt (vgl. ceo Magazin «Vertrauen in der Gesellschaft» von Dezember 2017). Dabei spielen Bildungssystem und Innovationskraft eine Schlüsselrolle. Die fortschreitende Digitalisierung stellt neue Kompetenz- und Lernanforderungen an die Menschen. Digitale Fähigkeiten und lebenslanges Lernen werden zum Muss. Denn je virtueller die Zusammenarbeit abläuft und je flacher die Hierarchien in den Unternehmen werden, desto stärker steigt der Bedarf an Teamfähigkeit und Eigenverantwortung.

Innovativ, digital, sozial

Mit digital-sozialen Innovationen will man den Wandel innovativ und menschenfreundlich zugleich gestalten. Dabei entsteht eine Wechselwirkung zwischen Gesellschaft und digitaler Transformation: Digitale Innovationen können als Multiplikator sozialer Innovationen wirken, wie das die rasche Etablierung von Kollaborationsplattformen und Remote-Arbeit, von Crowdfunding1 oder von MakerSpaces zeigt. In solchen virtuellen Laboratorien erhalten Menschen mit Beeinträchtigungen einen pädagogisch begleiteten Zugang zu digitalen Technologien.

Auch in der humanitären Arbeit werden neue Technologien eingesetzt. So nutzt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) beispielsweise Blockchain-Technologien. Zwar könnten diese noch umweltfreundlicher werden, doch entfalten sie ein enormes soziales Nachhaltigkeitspotenzial. Mit blockchain basierten Lokalwährungen kämpft das IKRK gegen die Armut in Kenia und Äthiopien an. Die Währungen lassen sich übers Handy verbreiten und einfach handhaben. Sie ermöglichen es den Slum- oder Dorfbewohnern, für ihre Arbeit bezahlt zu werden und das verdiente Guthaben für lokale Waren und Dienstleistungen auszugeben. Und sie schmälern die Einflussnahme korrupter Regierungen.  

1 «Women Unbound: Unleashing female entrepreneurial potential», PwC/The Crowdfunding Center, 2017

Mit sozialer Wirkung investieren

Mit sogenannten Social Impact Invest-ments (SII) streben Geldgeber eine soziale Wirkung bei gleichzeitiger finanzieller Rendite an. Voraussetzung dafür sind die Minderung von sozialen Risiken und klar messbare Wirkungsziele. Zum Beispiel lassen sich dank SII neue Therapien oder Rehabilitationsformen entwickeln und perfektionieren. Die Messbarkeit grenzt SIIs von Spenden oder Responsible Investments ab. Das Bewusstsein für soziales Investieren ist in den letzten Jahren enorm gewachsen.  

Viele Menschen, viele Chancen

Uns Wirtschaftsakteuren bietet der Aspekt Mensch enorme Chancen für unser Nachhaltigkeitsverhalten. Denn er gehört noch immer zu unseren wertvollsten Ressourcen. So sollten wir uns für eine bessere Vernetzung, einen Zugang zu digitalen Angeboten und für die digitale Alphabetisierung von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Die gemeinnützige Organisation Labdoo beispielsweise bereitet gespendete Laptops auf, stattet sie mit Lernsoftware aus und transportiert sie CO2-neutral in weltweite Schulprojekte. Im Weiteren brauchen wir Unternehmen komplementäre Expertise im Haus. Zum Beispiel, indem wir Co-Kreation fördern oder Partnerschaften mit sozialen Institutionen eingehen.  

Persönlichkeiten im Gespräch

In der institutionellen Welt engagieren sich viele Menschen für den Faktor Mensch. Auf den nachfolgenden Seiten haben wir die Gespräche mit drei dieser Persönlichkeiten für Sie zusammengefasst. Hier lesen Sie, wie sich die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi für Frieden durch Völkerverständigung einsetzt. Too Good to Go strebt einen Planeten ohne Lebensmittelverschwendung an. Und das Swiss Economic Forum SEF fördert unternehmerisches Gedankengut und leistet damit einen wertvollen Beitrag zu einem sozial verantwortungsvollen Unternehmertum.