Sich selbst
besser kennen

Magazin: Aus Mut gemacht – Oktober 2022

 

Manche Menschen sind von ihrem Naturell her mutig und tatkräftig, andere eher zurückhaltend. Die gute Nachricht: Mut ist keine angeborene Fähigkeit, sondern etwas, das man lernen kann. Wie können wir diese Mutreserven anzapfen und im richtigen Moment zur Wirkung bringen? Ein Leitfaden zur Stärkung des «Mutmuskels».

 

Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst

Finden Sie heraus, was Sie wirklich beschäftigt, was Sie interessiert und bewegt – im Positiven wie im Negativen. Je genauer wir uns kennen, je mehr wir über unsere inneren Motivationen und Gefühle wissen, umso genauer können wir lenken, wohin unsere Mutreise uns führen wird.

Erkennen Sie Ihre Ängste

Was genau uns den Mut in bestimmten Situationen raubt, lässt sich meist nicht so genau benennen. Deshalb sollten Sie sich bewusst werden, wovor Sie eigentlich Angst haben. Fragen Sie sich: Was ist das Schlimmste, was passieren könnte? Was wären die Folgen? Machen Sie sich klar, dass ein eventuelles Scheitern nicht das Ende der Welt ist, sondern eine Chance, das dabei Erlernte beim nächsten Mal besser anzuwenden.

Nicht so bescheiden

Die Wurzel der Mutlosigkeit liegt oft in mangelndem Selbstwertgefühl. Angst vor einer bevorstehenden Aufgabe, Zögern vor einem Stellen-wechsel, Unsicherheit bei Gehaltsverhandlungen – diese Emotionen lähmen. Spielen Sie herausfordernde Situation vorab für sich im Kopf durch, verhandeln Sie mit Ihrem Spiegelbild oder einer vertrauten Person. Treten Sie selbstbewusst auf – Bescheidenheit ist zwar sympathisch, doch Ihre Kompetenzen sollten Sie auch offen kommunizieren.

Stehen Sie zu sich selbst

Seien Sie ehrlich mit sich: Wie wichtig ist Ihnen die Erreichung eines Ziels überhaupt? Streben Sie es nur an, weil Sie denken, Sie müssten das tun? Wenn Ihr Umfeld den nächsten Karriereschritt von Ihnen erwartet, Sie aber noch nicht bereit dazu sind, sollten Sie den Mut haben, es eben nicht zu tun. Denn Sie werden es nie allen recht machen können. Werden Sie also unabhängig und definieren Sie Ihre eigenen Ziele und Wünsche.

Von der Theorie zur Praxis

Wohin Sie Ihre Gedanken lenken sollten, haben wir nun geklärt. Nur mit der Kraft der Gedanken hat aber noch niemand eine Herausforderung gemeistert, für die man seinen Mut zusammennehmen muss. Verlassen wir also die Theorie und vor allem unsere Komfortzone und gehen wir über zur Praxis.

1. Kreieren Sie ein positives Umfeld

Was Schlimmes passieren könnte, haben wir eingangs bereits abgehakt. Befassen wir uns lieber mit dem Positiven: Was wird im besten Fall geschehen, wenn Sie all Ihren Mut zusammennehmen und Ihr Vorhaben in Angriff nehmen? Richtig, Sie werden Ihr Ziel erreichen! Mit dieser positiven, optimistischen Einstellung sollten Sie an die Planung des Vorhabens gehen.

2. Machen Sie sich einen Zeitplan

Je stärker wir Respekt vor einer Aufgabe, einer Entscheidung haben, umso eher neigen wir dazu, das Ganze vor uns herzuschieben. Doch ohne einen festen Termin verschwendet man wertvolle Zeit – und der sprichwörtliche Elefant im Raum wird immer grösser. Deshalb sollten Sie sich selbst einen Termin zur Erreichung Ihres Ziels setzen, vielleicht auch mit Zwischenschritten. Der Vorteil: Mit jeder erreichten Etappe und jedem Erfolgserlebnis wird Ihr Mutmuskel stärker.

3. Reden Sie über Ihr Vorhaben

Sprechen Sie mit Personen Ihres Vertrauens über Ihre Pläne. Denn einmal ausgesprochen ist die Idee in der Welt und will angegangen werden. Dabei von den Erfahrungen anderer zu profitieren, kann nicht schaden. Lassen Sie sich von anderen Meinungen gern inspirieren, ohne sich vom Ziel abbringen zu lassen. Allenfalls bekommen Sie wichtige Hinweise, wie der Weg zu Ihrem Ziel möglichst hindernisarm verlaufen könnte.

4. Nutzen Sie externe Unterstützung

Besonders wenn es um die eigene Karriere geht, haben viele von uns den falsch verstandenen Ehrgeiz, alles allein schaffen zu wollen. Doch was spricht dagegen, sich professionelle Unterstützung zu holen? Diese finden Sie bei professionell arbeitenden Coaches und betrieblichen Mentoren und Mentorinnen. Oder hören Sie sich in Ihrem Netzwerk um.

5. Keine Angst vor dem Scheitern

Zu guter Letzt sollten Sie sich immer wieder vor Augen führen, dass es im Leben nicht darum geht, immer alles richtig zu machen. Es geht darum, mutig genug zu sein, um zu tun, was einem im entscheidenden Moment richtig erscheint. Vielleicht gelingt etwas nicht sofort und manchmal muss man auch einen Rückschlag hinnehmen. Doch in den meisten Fällen kann man Fehler korrigieren und – was noch wichtiger ist – aus ihnen lernen.