Andreas Kubli sorgt seit 2013 für frischen Wind bei UBS. Als Leiter Multichannel Management & Digitization hat er für die Bank zahlreiche Kanäle aufgebaut und Produkte lanciert. Ein Beispiel war die mobile Bezahllösung Paymit, die 2016 mit der Bezahl-App Twint fusionierte. Weitere Errungenschaften seines Teams sind die Access App oder das Kartenterminal SumUp. Die Access App ermöglicht es Kunden, via Handy oder per Computer einfach und sicher Bankgeschäfte durchzuführen. Irgendwelche Kästchen, die für die nötige Identifizierung sorgen, gehören damit der Vergangenheit an. SumUp ist für KMU und Startups gedacht und erlaubt es deren Kundschaft, problemlos mit Kredit- oder Debitkarte zu bezahlen.
«Das Bedürfnis nach Menschen wird immer bleiben.»
«Der digitale Kanal hat eine grosse Wichtigkeit bekommen», sagt der 49-Jährige gegenüber dem ceo Magazin. Vor fünf Jahren sei das noch ganz anders gewesen. Heute würden die Kunden immer mehr von Mobile-, E-Banking, Twint und anderen digitalen Angeboten Gebrauch machen. «Im letzten Jahr konnten wir zum ersten Mal 100 Millionen Logins von unseren Kunden registrieren.» Neben diesem «deutlichen Shift hin zu den digitalen Kanälen» weist Kubli aber auch auf den Umstand hin, dass Herr und Frau Schweizer ihre Bankgeschäfte immer mehr auf dem Smartphone erledigen. «Insgesamt hat sich die Anzahl Mobile-Only-Nutzer seit einem Jahr um fast 60 Prozent erhöht.» Damit nutzen 40 Prozent der aktiven UBS-Mobile-Banking-Kunden nur noch die App auf ihrem Smartphone für ihre digitalen Bankgeschäfte.
Digitaler Zahlungsverkehr
Dass die Bank immer digitaler wird, beobachtet Kubli auch in der Kommunikation mit den Kunden und im Zahlungsverkehr. «Heute erhalten bereits über 60 Prozent unserer Kunden ihre Bankdokumente elektronisch zugestellt», erklärt der Stadtzürcher. Neben der Convenience für die Kundschaft erhöhe die Umstellung auf E-Dokumente auch die Effizienz der Bank. Zudem werde die Umwelt geschont: «Früher verschickten wir pro Jahr und Kunde im Schnitt über 100 Seiten Papier in 30 Couverts.» Bei 2,5 Millionen Kunden sind das Tonnen von Dokumenten, die jetzt eingespart werden können.
Inzwischen wird auch der Zahlungsverkehr der UBS-Kunden fast ausschliesslich über digitale Kanäle, wie E-Banking, Mobile Banking oder dem Multimat in den Filialen abgewickelt. «Weniger als 1 Prozent der Zahlungsaufträge werden noch am Schalter, via Brief, Fax oder Mail aufgegeben», so Kubli.
Die Bezahl-App Twint hat inzwischen eine Million aktivierte User, wovon über 400’000 die App mindestens einmal pro Monat einsetzen. «Das ist eine recht gute Zahl», freut sich der digital affine Manager.