Am Anfang war der Bubentraum – das Fliegen. «Als ich zum ersten Mal das Kerosin eines Helikopters eingeatmet hatte, war es um mich geschehen», erinnert sich Gerold Biner, CEO der Air Zermatt. Verletzte zu bergen und Leben zu retten, kam erst später hinzu. «Wir sind eigentlich nur Transporteure, egal wie dramatisch die Situation vor Ort ist», sagt er.
«Meine Aufgabe ist es, das medizinische Personal und Gerät so sicher wie möglich vor Ort zu bringen.»
Ganz so unspektakulär, wie es der 53-jährige Walliser schildert, ist der Alltag für den Helikopterpiloten nicht. Air Zermatt bildet zusammen mit Notfallärzten und Bergrettern eine eindrückliche Flugrettungsorganisation, die an Spitzentagen bis zu 25 Einsätze fliegt. Geht es um Leben und Tod, sind ein Pilot, ein Rettungssanitäter und ein Arzt innerhalb von drei Minuten in der Luft. Für Bergungen in schwer zugänglichem Gelände, ausserhalb der Skipisten und Wanderwege oder auf einem Gletscher wird zusätzlich ein Bergretter beigezogen. Das Team muss perfekt harmonieren und sich aufeinander verlassen können, damit die Rettung reibungslos funktioniert. «Meine Aufgabe ist es, das medizinische Personal und Gerät so sicher wie möglich vor Ort zu bringen», erklärt Biner. Nur wenn er neben einem Unfall landen kann, ist er bei der Rettung direkt involviert. «Dann helfe ich dem Arzt oder versuche, die Angehörigen zu beruhigen.»