Ein Sommer auf der Alp, ohne Handy, Tablet, Laptop und WLAN: Traum oder Albtraum?
Realität. Meine Frau und ich achten für unsere Kinder und für uns selber darauf, mit allen Medien nach klaren Prinzipien umzugehen. Medienkompetenz ist mir sehr wichtig. Gleichzeitig ist der persönliche Austausch zwischen Menschen weiter zentral für Erfolg und Zufriedenheit – im Privat- genauso wie im Geschäftsleben.
Googeln Sie selber noch? Wenn ja, was?
Sicher, oft sogar. Die Suche nach relevanten Informationen hört nie auf, und Lernen gilt lebenslang. Eine gute Suchmaschine stellt die relevanten Verlinkungen her. Meine Anfragen stelle ich meistens zu praktischen Themen: ÖV-Verbindungen, Öffnungszeiten, Verfügbarkeiten von Produkten. Am meisten helfen mir erklärende «How-to-Videos».
Warum hat sich der Mensch digitalisiert? Warum ist die Digitalisierung eine moderne Form der Evolution?
Der Mensch digitalisiert sich nicht. Die Digitalisierung unterstützt den Menschen im Alltag. Nehmen wir das Smartphone: Es spart Zeit. Es hilft mir in der Kommunikation, Orientierung und Transaktion. Es schenkt mir mit Fotos, Musik und Videos schöne Momente. Aber selbstverständlich müssen wir dafür sorgen, dass Sicherheit, Transparenz und Kontrolle für die Menschen zu 100 Prozent gewährleistet bleiben. Wir entscheiden, was wir wann und wie nutzen. Jeder registrierte Nutzer kann diese Einstellungen beispielsweise in «Google: Mein Konto» für sich vornehmen.
«Mir machen Menschen Sorgen, die entweder alles Schlechte an der Digitalisierung aufhängen oder diese völlig gutgläubig betrachten.»
«Digitalisiert» bedeutet in der Wirtschaft «kundenorientiert(er)» oder «bedienungsfreundlich(er)». Was bedeutet es im Privatleben?
Die Digitalisierung muss einen Mehrwert liefern, auch privat. Durch das Erledigen von Routineaufgaben verschafft sie dem Menschen Zeit für wichtigere Dinge im Leben.
Sie tragen mit dem digitalen Wandel dazu bei, dass Menschen ihre Zukunft positiver gestalten. Inwiefern?
Wir treiben den digitalen Wandel sehr direkt an, etwa mit treffenden Suchergebnissen, ÖV-Daten und Velowegen in Google Maps, einem sicheren Browser, starken Filtern als Schutz vor unerwünschten E-Mails in Gmail oder mit Android als gutem Betriebssystem für Mobiltelefone. Indirekt stärken wir die digitale Transformation mit Tools oder kostenlosen Schulungen für Unternehmen. So fragen zahlreiche KMU bei uns an, wie sie ihre Internetseiten für die Smartphone-Nutzung optimieren können. Oder sie wollen besser gefunden werden, neue Kunden gewinnen, ihre Produkte und Dienstleistungen mit Videos besser erklären.
Google betreibt in Zürich das weltweit grösste Entwicklungszentrum ausserhalb der USA. Warum hier?
Google investiert in Innovation. Dafür sind wir auf die hochwertige Arbeit von top ausgebildeten Menschen angewiesen. Die Schweiz passt mit ihren Stärken in weiten Teilen zu den Erfolgsfaktoren von Google. Diese «Liebesgeschichte» dauert schon seit 2004. Die Schweiz steht zudem für Werte, Sprachenvielfalt, Kultur, Export und Stabilität. Damit bietet sie eine hervorragende Grundlage für weltweit exportierte Software «made in Switzerland».